Adaptogene
Adaptogene sind natürliche Substanzen, die dem Körper helfen, sich an Stress anzupassen, die Homöostase zu bewahren und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Sie stammen aus Pflanzen oder Pilzen und werden seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin, wie der Ayurveda und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), verwendet.
Die Wirkung von Adaptogenen umfasst die Stressregulation: Sie unterstützen das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-System (HPA-Achse) und damit die Stressantwort. Die steigen die Widerstandsfähigkeit und schützen vor physischen, chemischen und biologischen Stressoren. Ferner regulieren sie die Energie und verbessern die geistige und körperlichen Leistungsfähigkeit.
Adaptogene: müssen Ungiftig sein und keine signifikanten Nebenwirkungen zeigen. Sie müssen die Stressresistenz fördern, indem sie die Anpassungsfähigkeit des Körpers erhöhen. und zugleich ausgleichend wirken, das heißt, sie können sowohl unter- als auch überaktive Systeme normalisieren.
Beispiele für Adaptogene und ihre Wirkungen sind: Ashwagandha (Withania somnifera). Diese Pflanze senkt Cortisolspiegel, reduziert Angst und fördert die Schlafqualität. In einer randomisierten, kontrollierten Studie wurde gezeigt, dass Ashwagandha die Cortisolspiegel um bis zu 30 % senken und die Symptome von chronischem Stress signifikant lindern kann (Chandrasekhar et al., 2012). Rhodiola rosea fördert die Energieproduktion in den Zellen, verbessert die kognitive Leistung und reduziert Müdigkeit. Eine systematische Überprüfung zeigte, dass Rhodiola Müdigkeit reduziert und die geistige Leistungsfähigkeit verbessert, insbesondere bei Stress (Panossian & Wikman, 2009). Auch Ginseng (Panax ginseng) gehört zu den Adaptogenen. Es Stärkt das Immunsystem, fördert die Energiereserven und verbessert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Eine Metaanalyse fand heraus, dass Ginseng die Lebensqualität und die kognitive Funktion bei chronisch Kranken verbessern kann (Reay et al., 2005). Auch Eleuthero (Sibirischer Ginseng, Eleutherococcus senticosus) erhöht die physische Ausdauer und verbessert die Stressanpassung. Eine klinische Studie zeigte, dass Eleuthero die körperliche Leistungsfähigkeit unter Stressbedingungen steigert (Aslanyan et al., 2010). Von den Heilpilzen wird Reishi (Ganoderma lucidum) eine adaptogene Wirkung nachgesagt. Reishiu unterstützt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und beruhigend. Forschungsarbeiten zeigten, dass Reishi immunmodulatorische und antistress-Eigenschaften hat (Paterson, 2006). Als weiters Adptogen ist Tulsi (Heiliges Basilikum, Ocimum sanctum) bekannt. Es trägt dazu bei, Stress zu reduzieren wirkt antioxidativ und unterstützt die Immunfunktion. Eine Studie zeigte, dass Tulsi die Stresssymptome bei Patienten mit chronischem Stress reduzieren konnte (Cohen et al., 2014).
Die Forschung zu Adaptogenen hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, insbesondere durch Studien, die deren biochemische Wirkungen und klinische Effekte untersuchen. Einige der wichtigsten Erkenntnisse umfassen: die Stressreduktion durch Adaptogene da sie die Aktivität der HPA-Achse modulieren und Stresshormone wie Cortisol reduzieren. Viele Adaptogene fördern die mitochondrialen Funktionen und die Energieproduktion. Adaptogene wie Rhodiola und Ginseng verbessern Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis.
Chandrasekhar, K., Kapoor, J., & Anishetty, S. (2012). „A prospective, randomized double-blind, placebo-controlled study of safety and efficacy of a high-concentration full-spectrum extract of Ashwagandha root in reducing stress and anxiety in adults.“ Indian Journal of Psychological Medicine, 34(3), 255-262.
Panossian, A., & Wikman, G. (2009). „Evidence-based efficacy of adaptogens in fatigue, and molecular mechanisms related to their stress-protective activity.“ Current Clinical Pharmacology, 4(3), 198–219.
Reay, J. L., Kennedy, D. O., & Scholey, A. B. (2005). „Single doses of Panax ginseng (G115) reduce blood glucose levels and improve cognitive performance during sustained mental activity.“ Journal of Psychopharmacology, 19(4), 357–365.
Paterson, R. R. M. (2006). „Ganoderma – A therapeutic fungal biofactory.“ Phytochemistry, 67(18), 1985–2001.
Cohen, M. M. (2014). „Tulsi – Ocimum sanctum: A herb for all reasons.“ Journal of Ayurveda and Integrative Medicine, 5(4), 251–259.